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„Trinker-Treff“ wäre eine Hilfe für Betroffene und Anwohner

Die Stadtratsfraktion Grünes Forum und Piraten begrüßt die Anregung der SPD in der „Rheinpfalz“ vom 23. November 2020, bei der Drogenhilfe der Stadtverwaltung eine zusätzliche Stelle zu schaffen. Ebenso ist es richtig, dass der Drogenhilfe entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden sollen.

Raik Dreher, Fraktionsvorsitzender: „Wir haben uns in der letzten Woche im unteren Bereich der Ludwigstraße in der Nähe des Berliner Platzes mit Anwohnern und Gewerbetreibenden getroffen. Sie haben uns von zum Teil unhaltbaren Zuständen berichtet, über Drogenhandel, öffentliches Urinieren, übermäßiger Alkoholkonsum bis zu Übergriffen auf Gewerbetreibende in ihren Läden. Wir fordern daher, dass der kommunale Ordnungsdienst dort mehr kontrollieren muss, das reicht aber nicht aus. Wichtig ist, dass diese Kontrollen von der aufsuchenden Straßensozialarbeit und von der Drogenhilfe flankiert werden.“

Heinz Zell von der Piratenpartei: „Wir werden uns in den Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass imBereich der Straßensozialarbeit mehr Stellen geschaffen werden. Kontrollen und Verdrängungsversuche ohne die Bereitstellung von Hilfen werden aber keine nachhaltigen Ergebnisse bringen.“

„Nach unseren Informationen ist es aber nicht so, dass der Drogenkonsum in Ludwigshafen generell steigt. Punktuelle Extreme im Stadtbild sollten nicht zum Alarmismus sondern professionellem Handeln führen“, so Zell weiter.

Der von der SPD-Fraktion angeregte „Treff“ hätte im übrigen auch den Vorteil, dass sanitäre Anlagen für die betroffenen Menschen verfügbaren wären. Selbst wenn man wollte, ist eine öffentliche Toilette im Bereich der Ludwigstraße und des Berliner Platzes zurzeit schwer zu finden. Die Etablierung eines Raums, der auch angenommen werden müsste, setzt nach unserer Meinung die rechtzeitige Einbeziehung der betroffenen Gruppen und der erfahrenen Streetworker vor Ort voraus.

Pressemitteilung vom 24. November 2020