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Unser Antrag zu Schulhöfe sind Lebensräume – Betonwüsten nicht

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Reifenberg, sehr geehrter Herr Weißmann,

wir beantragen für die nächste Sitzung des Schulträgerausschusses,

dass im Rahmen von Umbau- und Sanierungsmaßnahmen der Ludwigshafener Schulen hierbei ebenso die zugehörigen Schulhöfe auf mehreren Ebenen einer grundsätzlichen Neugestaltung unterzogen werden.

Die Ludwigshafener Schulhöfe dürfen von den Kindern außerhalb der Schulzeit als Spiel- oder Bolzplätze genutzt werden. Zum allergrößten Teil bestehen die Schulhöfe jedoch bestenfalls aus bemaltem Beton mit vielleicht einer kleinen Spielecke mit Sand oder anderem weicheren Untergrund, was zu regelmäßigen Verletzungen führt.

Daher halten wir die Schulhöfe in ihrer jetzigen Form für ungeeignet zum sorglosen Spielen sowohl während der Pausen als auch als Spielplatz nach der Schulzeit.

In Ludwigshafen fehlen lt. „Baumpflanzprogramm“ rund 1000 Bäume, von denen gem. Beschluss des Bau- und Grundstücksausschusses bis Januar 2022 bereits 300 gepflanzt worden sein sollten. Demnach fehlen nach unserer Kenntnis immer noch mindestens 700 Bäume im Stadtgebiet zur Erfüllung der Mindestanforderungen an eine adäquate Begrünung der Stadt.

Warum nicht die Gelegenheit nutzen und das Angenehme – Aufenthaltsqualität und Sicherheit für unsere Kinder – mit dem Nützlichen verbinden und die Vorteile einer allgemein „grüneren“ und neren“ und spielfreundlicheren Gestaltung der Schulhöfe mit einem großen Schritt vorwärts in Richtung „besseres Stadtklima“ zusammen denken?

Welche Vorteile wir sehen:
– Verschattung: Sowohl für die Schülerinnen und Schüler selbst, aber auch für das jeweilige Quartier würde eine Begrünung für mehr Schattenplätze sorgen

– Frischluft und Abkühlung: Der Effekt von „mehr Grün“ gerade für eine Stadt wie LU, die in den letzten Jahren einige sehr heiße Sommer hatte, wird wohl nicht mehr in Frage gestellt und ist allgemein anerkannt. Die Schulhöfe könnten aufgrund ihrer relativen Größe ein hilfreicher Baustein sein zu einem besseren Stadtklima insgesamt.

– Psychologische Effekte bei Kindern und Lehrkräften: Nicht nur, dass ein organischer oder zumindest weicherer Untergrund weniger aufgeschrammte Knie bedeutet, sondern der Aufenthalt „im Grünen“ hat – auch das ist nicht neu – ebenso psychologische Effekte, wirkt beruhigend und entspannend und kann sogar die Konzentration fördern.

Auch im Sinne einer möglichen Zusatzfinanzierung sollte hierbei ebenso das Thema Mobilität bzw. die „Erreichbarkeit“ der kindlichen Lebensräume als Teil eines Gesamtkonzepts mitgedacht werden, das heißt, überdachte und sichere Fahrradständer, Priorisierung von Rad- und Fußwegen im Umkreis der Schulen und – wenn möglich – eine „Drive-Through-Zone für Elterntaxis“ um Gefahren bei Bring- und Abholsituationen zu verringern und Verkehrschaos reduzieren.

Des Weiteren sehen wir die Ausleuchtung der Schulhöfe bzw. des gesamten Schulgeländes mit einem datenschutzkonformen WLAN für Schülerinnen und Schüler als wichtigen und zukunftsorientierten Bestandteil dieser Planung, da dieses Vorhaben nicht nur sinnvoll, sondern auch förderungsfähig im Sinne des Digitalpaktes 1, §3 (1) wäre.

Weitere Begründung gegebenenfalls mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Raik Dreher
Fraktionsvorsitzender