Eine Stadt mit Chancen

Ludwigshafen, eine Stadt im Wandel

Ludwigshafen im April: Regen, Grau aber dennoch eine Stadt mit schönen Ecken und Enden, meint unser Kollege Raik Dreher, der auch Ludwigshafener Stadtrat ist. Es hat sich viel getan in Ludwigshafen.

Ludwigshafen hat viel zu bieten
Ludwigshafen wird mit den maroden Hochstraßen, der Pleite um das ambitionierte Hochhausprojekt Metropol und den vielen Schulden in Verbindung gebracht: „Man tut Ludwigshafen einfach unrecht, wenn man die Stadt darauf reduziert“, sagt Raik Dreher überzeugt. Die Stadt hat nämlich viel zu bieten. Nach Drehers Aussagen ist sie ein moderner, großer Industriestandort mit sicheren Arbeitsplätzen, außerordentlichen Verdienstmöglichkeiten, einer Kulturszene mit dem Pfalzbau als Leuchtturm, dem Hack-Museum, kleinen Galerien und einer freien Theater- und Kulturszene, die sie sehen lassen kann. „Das hat in der Summe auch Heidelberg so nicht zu bieten. Bei manchen Fehlentwicklungen muss man auch das Positive sehen“, erläutert er. Als Beispiel nennt er das Hochhaus auf dem Berliner Platz, das durch die Insolvenz des Bauunternehmers nicht realisiert wird. „Aber dadurch hat die Stadt jetzt die Möglichkeit ein neues Rathaus auf dem Berliner Platz zu errichten. Ein modernes neues Rathaus mitten in der Stadt, welche Stadt hat so eine Chance?“, fragt Raik Dreher.

Verwaltungsgebäude und Theater
Elegant wirkt das Verwaltungsgebäude der Pfalzwerke, das mit seinen vielen Mitarbeitenden die Innenstadt beleben wird. Das trifft ebenso auf das futuristische Hauptquartier der Technischen Werke in der Bismarckstraße zu, das vor zwei Jahren eröffnet wurde. Hundert Meter weiter kommt man zum Pfalzbau, der guten Stube Ludwigshafens. Raik Dreher freut sich als Vorsitzender des Fördervereins des Pfalzbautheaters über jedes neue Mitglied, dass die Kultur in Ludwigshafen unterstützen möchte.

Kultur im Hemshof
Die Prinzregentenstraße entlang, in den Hemshof hinein, stößt der Besucher auf das alteingesessene und privat geführte Prinzregententheater. Dass es schon 45 Jahre seine Besucher begeistert, überrascht. Seine Spezialität, für die es in der gesamten Region bekannt ist, sind seine turbulenten Mundartstücke. Aber auch ernste Stücke kommen nicht zu kurz, wie jüngst „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre. Wenn man schon im Hemshof ist, auch die Altstadt mit Herz von Ludwigshafen genannt, lohnt der Blick auf die Wohngebäude aus dem 19. Jahrhundert, die den Krieg überdauert haben.

Am Rhein entlang
Vom Hemshof zurück zum Platz der Deutschen Einheit, baut sich dort die architektonisch außergewöhliche Rheingalerie vor dem Besucher auf, flankiert vom stylischen Moxy Hotel. Alles direkt am Rheinufer, an dessen Verlängerung in den letzten Jahren ein attraktives Wohnviertel mit Blick auf den Rhein entstanden ist. Neben Stadtvillen dominieren großzügige Uferpromenaden sowie eine neue Bootsmarina. Aus einer früheren Lagerhalle wird in Kürze das Haus der Stadtgeschichte, welches Stadtmuseum und Stadtarchiv beherbergen wird. Im Hintergrund winkt die Walzmühle mit ihrer imposanten Fassade.
„Ludwigshafen ist eine Stadt im Wandel und hat noch so manch Schönes zu bieten, das es zu entdecken gilt, auch an einem grauen Tag im April“, sagt Raik Dreher.

Walter Hoinka

Artikel aus der Mitarbeiterzeitschrift „forum“ der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz vom April 2023