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Aufbruch am Berliner Platz mit vielen Fragezeichen

Nach den jüngsten Presseberichten möchte der Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig aus Freiburg, der bereits am Gelände der Hochschule die sogenannten Ludwigstürme entwickelt, auf den Berliner Platz ein kleineres, aber repräsentatives Rathaus errichten. Damit würde man 2 Probleme auf einmal lösen, denn die Ludwigstürme könnte die Stadt als Technisches Rathaus anmieten und das Rathaus auf dem Berliner Platz wäre Sitz der Oberbürgermeisterin, des Stadtrates, der Fraktionen und ein großes Bürgeramt.

Raik Dreher, Fraktionsvorsitzender: „Das würde ohne Zweifel die unendliche Hängepartie mit dem Metropol auf dem Berliner Platz beenden. Der Berliner Platz wäre sinnvoll genutzt und würde durch die geplante Gastronomie, ein Restaurant, ein Bistro und ein Vollsortimenter im Erdgeschoss ein Anlaufpunkt in der Stadtmitte. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, dass bei einer Bebauung mit 6 bis 7 Stockwerken eine größere Tiefgarage nicht erforderlich ist. Der Platanenhain bleibt damit erhalten. Auch die Nutzung der Ludwigstürme als technisches Rathaus findet unsere Zustimmung. Ludwigshafen reiht sich damit in die Reihe vieler anderer Städte ein, die ihre Verwaltung so aufgestellt haben, wie beispielsweise das benachbarte Mannheim.

Hans-Peter Unmüßig ist zweifelsohne ein seriöser Projektentwickler. Problematisch ist aber, dass auch ein Projektentwickler Unmüßig ein solches Objekt fremdfinanzieren muss. Selbst große Bauunternehmen, wie Diringer & Scheidel waren in den letzten 2 Jahren nicht in der Lage gewesen, ihre eigenen Projekte so zu entwickeln, wie sie geplant waren. Es wird zwar langsam besser, die Banken sind mit Finanzierungen aber immer noch sehr zurückhaltend. Daher ist der Vorschlag des Projektentwicklers Unmüßig sicherlich eine Idee mit sehr viel Charme, hat aber noch viele Unwägbarkeiten. Wir glauben ihm, dass er will, fraglich ist aber, ob er kann.

Zudem gibt es nicht nur einen Bewerber. Laut Presse verhandelt der Insolvenzverwalter mit mindestens noch einem weiteren Interessenten. Die Frage bleibt also spannend, wer den Zuschlag erhält und zu welchen Konditionen.

Bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Monaten endlich eine Entscheidung getroffen wird. Wir wünschen uns eine attraktive, ökologische Bebauung des Berliner Platzes, die sich an der umliegenden Bebauung orientiert. Ein neues Rathaus in der City ist eine gute Perspektive für den Berliner Platz.“